Rückblick: Veranstaltung Polen lenkt Europa

Mit einer lebendigen Diskussionsrunde im Kraszewski-Museum startete die Veranstaltungsreihe zur polnischen EU-Ratspräsidentschaft 2025. Die Auftaktveranstaltung markierte den Beginn einer Reihe von Bürgerdialogen in Dresden, Leipzig und Chemnitz, die im Juni stattfinden. Ziel ist es, gemeinsam über die Rolle Polens an der Spitze des EU-Rates und ihren Einfluss auf die Zukunft Europas nachzudenken – insbesondere im sächsischen Kontext.
Im Mittelpunkt standen Themen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit an der deutsch-polnischen Grenze – ein greifbares Beispiel für europäische Integration im Alltag der Menschen in den Grenzregionen. Die Teilnehmenden betonten die Bedeutung gemeinsamer Infrastruktur-, Bildungs- und Umweltprojekte, die mit Unterstützung der EU realisiert werden. Die polnische Präsidentschaft bietet die Chance, diese Kooperationen weiter zu vertiefen und ein Europa der praktischen Solidarität zu gestalten – nicht nur in den Hauptstädten, sondern dort, wo Nachbarn sich begegnen: an der Grenze.
Was bedeutet die EU-Ratspräsidentschaft?
Alle sechs Monate übernimmt ein EU-Mitgliedsstaat den Vorsitz im Rat der Europäischen Union. Der Vorsitz koordiniert die Arbeit des Rates, organisiert Treffen und vermittelt zwischen den Mitgliedstaaten und EU-Institutionen – eine Schlüsselrolle in der europäischen Politikgestaltung.
Thema der polnischen Präsidentschaft 2025:
„Sicher, Europa!“
Die sieben Prioritäten:
- Stärkung der militärischen Sicherheit und Unterstützung für die Ukraine
- Schutz der EU-Außengrenzen und eine effektive Migrationspolitik
- Wirtschaftliche Resilienz Europas
- Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft
- Energiewende – saubere und sichere Energie
- Digitale Souveränität und Datenschutz
- Stärkung der Regionen – Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit
Dr. Marzenna Guz-Vetter, ehemalige Leiterin der Europäischen Kommission in Polen, Mitglied des Rednerpool Team EUROPE DIRECT der Europäischen Kommission, erläuterte die Rolle der Ratspräsidentschaft und Polens bisherige Erfolge. Dr. Marta Kozłowska von der TU Dresden sprach unter anderem über Herausforderungen der Migrationspolitik. Czesław Fiedorowicz, Vorsitzender des Konvents der Euroregion Spree-Neiße-Bober, hob die Bedeutung regionaler Zusammenarbeit hervor.
Die Diskussion zeigte eindrucksvoll, wie europäische Themen den Alltag in Sachsen prägen. Das Publikum beteiligte sich aktiv mit Fragen und Beiträgen.
Nächste Termine der Veranstaltungsreihe:
📍 Leipzig – 12. Juni, 18:00 Uhr | Europa Haus Leipzig, Polnisches Institut
📍 Chemnitz – 13. Juni, 18:00 Uhr | Projektbüro der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung
Tipp: Wer das Kraszewski-Museum einmal selbst erleben möchte, sollte die Museumsnacht am Freitag, den 14. Juni nicht verpassen! Zu sehen ist die aktuelle Ausstellung zur 65-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Dresden und Breslau.