02.10.2025 | Allgemein, Monatsrückblick

Was ist passiert in der EU? Der Rückblick: September 2025

🔵 Was ist passiert in der EU? Monatsrückblick mit den wichtigsten Nachrichten rund um die Europäische Union. Diesmal aus dem September 2025.

Eurobarometer: Zwei Drittel der jungen Europäer befürworten eine EU-Erweiterung

56 Prozent der Bürgerinnen und Bürger befürworten eine Erweiterung der EU. Das zeigen die Ergebnisse einer Eurobarometer- Spezialumfrage, die die EU-Kommission veröffentlicht hat. Besonders hoch ist die Zustimmung unter jungen Menschen: Rund zwei Drittel der Befragten im Alter von 15 bis 39 Jahren sind der Meinung, dass Kandidatenländer und potenzielle Kandidatenländer der EU beitreten sollten, sobald sie die erforderlichen Bedingungen erfüllen. In Deutschland liegt die Zustimmung zu einer EU-Erweiterung bei 49 Prozent. Unter den jungen Menschen ist die Zustimmung deutlich höher: 61 Prozent der 15- bis 29-Jährigen und 57 Prozent der 25- bis 39-Jährigen befürworten die Erweiterung der EU.

Vor der Rede zur Lage der Union: Kommission zieht Bilanz der ersten Monate im Amt

Am 10. September hält Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor dem Europäischen Parlament die erste Rede zur Lage der Union (SOTEU) in der laufenden Mandatsperiode. Im Vorfeld hat die Kommission eine Bilanz ihrer seit dem Amtsantritt am 1. Dezember 2024 ergriffenen Maßnahmen gezogen. Es ist ein Rückblick darauf, wie die Kommission Zusagen umgesetzt und in einem heute viel volatileren und wettbewerbsfähigeren globalen Umfeld ihren Kurs gehalten hat.

Die knapp 70 Seiten lange Broschüre trägt den Titel „Lage der Union 2025 – Vom Versprechen zum Fortschritt: erstes Amtsjahr“. Hier ein Überblick über zentrale Inhalte:

– Um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken, hat die Kommission wichtige Schritte unternommen, um Vorschriften zu vereinfachen und Bürokratie abzubauen und damit die Führungsrolle Europas in den Bereichen künstliche Intelligenz, bahnbrechende Innovationen und saubere Technologien zu unterstützen.
– Wir haben in den Wohlstand unserer Regionen und die Zukunft unseres Agrarsektors investiert.
– Die Kommission hat die Ukraine entschlossen unterstützt.
– Um die Sicherheit und Bereitschaft Europas zu stärken, haben wir beispiellose Initiativen zur Unterstützung der europäischen Verteidigungsindustrie auf den Weg gebracht.
– Um die wirtschaftliche Sicherheit der EU zu stärken und übermäßige Abhängigkeiten abzubauen, hat die Kommission daran gearbeitet, das Netzwerk der EU-Partnerschaften vom Vereinigten Königreich bis nach Indien und von Südostasien bis nach Südamerika auszuweiten.

In einer zunehmend unsicheren Welt positioniert sich die EU als verlässlicher globaler Akteur, mit dem internationale Partner Geschäfte machen wollen. Die Kommission hat mit dem Vorschlag für einen einfacheren, ehrgeizigeren und flexibleren neuen langfristigen Haushalt (MFR 2028-2034) wichtige Grundlagen geschaffen, um die aktuellen und künftigen Prioritäten Europas besser zu unterstützen. 

Europaweit einzigartiges Wasserstoffzentrum für die Industrie startet in Sachsen

Das HIC in Chemnitz ist einer von vier strategischen Standorten im nationalen Innovations- und Technologiezentrum (ITZ) Wasserstoff, die gemeinsam bis zu 290 Millionen Euro Bundesförderung erhalten. In Chemnitz entsteht auf dem 37.000 Quadratmeter großen Technologie-Campus eine europaweit einzigartige Entwicklungs- und Testumgebung für Wasserstofftechnologien.
Deutschland steht vor der größten industriellen Transformation seiner jüngeren Geschichte. Insbesondere die Zulieferer, Maschinen- und Anlagenbauer mit ihren zahlreichen mittelständischen Unternehmen müssen den Übergang in eine postfossile Wirtschaft meistern. Wasserstoff spielt dabei eine Schlüsselrolle – nicht nur im Verkehr, sondern auch in der Energieversorgung und in industriellen Prozessen. Sachsen mit seinen über 700 Automobilzulieferern, Maschinen- und Anlagenbauunternehmen ist eine der bedeutendsten Clusterregionen in Deutschland.

Pro-europäische Regierungspartei gewinnt Wahl in Moldau

Bei der Parlamentswahl in der Republik Moldau hat die pro-europäische PAS der Gründerin und Staatschefin Maia Sandu ihre Mehrheit behaupten können. Die seit 2021 regierende Partei erzielte 50,2 Prozent, wie die Wahlkommission nach Auszählung aller Stimmen mitteilte. Auf Platz zwei landete mit 24,2 Prozent der russlandfreundliche Patriotische Block um Ex-Präsident Igor Dodon. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 52 Prozent und damit etwas höher als 2021 (48 Prozent).

Moldau mit seinen 2,4 Millionen Einwohnern ist seit 2022 EU-Beitrittskandidat. Bei einem Referendum im Vorjahr hatte eine knappe Mehrheit für eine Mitgliedschaft gestimmt. Sandu will mit einer pro-europäischen Mehrheit Reformen vorantreiben – musste im Vergleich zu 2021 jedoch Verluste hinnehmen. EU-Spitzenvertreter zeigten sich erleichtert über das Ergebnis der Parlamentswahl. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb mit Blick auf Berichte über russische Beeinflussungsversuche im Onlinedienst X: Kein Versuch, Angst und Spaltung zu säen, habe den Willen des Staates brechen können.

Tschechien hat gewählt! Was bedeutet das Ergebnis für Sachsen?
Podiumsdiskussion mit anschließendem Get-together

Am 3. und 4. Oktober 2025 finden in Tschechien die Parlamentswahlen statt. Nur wenige Wochen später wollen wir in Dresden gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Tschechien und Sachsen einen Blick auf die Ergebnisse werfen und ihre Bedeutung für die bilateralen Beziehungen diskutieren.

Datum: 21. Oktober 2025

Uhrzeit: 18-20:30 Uhr mit Empfang im Anschluss

Ort: Brücke/Most-Stiftung Reinhold-Becker-Str. 5, 01277 Dresden, Deutschland

Herzliche Einladung!